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Natürliche Eigenschaften und Formen des Naturschutzes
Der Muskauer Faltenbogen liegt hinter einem Streifen von Moränenanhöhen, einem Gebiet, das sich durch die mannigfaltige Natur mit ihren geologischen Prozessen und der industriellen Tätigkeit des Menschen auszeichnet. Man findet hier viele Objekte mit sehr hohem naturgebundenem, kulturellem und historischem Wert, die je nach ihrer Bedeutung von unterschiedlichen Formen des Schutzes umfasst sind. Im polnischen Gebiet des Muskauer Faltenbogens lassen sich die fünf folgenden Arten für den Naturschutz unterscheiden.
Der Landschaftspark Muskauer Faltenberg
Gelegen ist der eine Fläche von 18.200 ha einnehmende Park im südwestlichen Gebiet der Woiwodschaft Lebus, an der Grenze zu Deutschland. Ins Leben gerufen wurde er im Jahr 2001. Das wichtigste Element, das sich auf das Landschaftsbild des Parks auswirkt, ist die Geländebeschaffenheit, das Ergebnis der Einwirkungen eines Gletschers aus der Zeit der skandinavischen Vereisung. Entstanden ist dieser Park zum Schutze des besonderen geologischen Charakters, welchen die Stirnmoräne aufweist. Die 40 km lange und 3-5 km breite Moräne erinnert in ihrer Form an ein Hufeisen. Einst wurde in diesem Gebiet Bergbau betrieben, dessen Ergebnis die zahlreichen Wasserreservoirs sind.
Zu den naturgebundenen Vorzügen des Landschaftsparks Muskauer Faltenbogen gehören außerdem: die zahlreichen mehrfarbigen Seen, Böschungen, Aufschüttungen und Halden, die infolge des Braunkohleabbaus entstanden sind, sowie wertvolle Pflanzengattungen (z.B. Knotenblütiger Sellerie) oder Tierarten (Wölfe beispielsweise).
Die ausführliche Beschreibung des Landschaftsparks Muskauer Faltenbogen finden Sie hier.
Das Naturschutzgebiet „Nad Młyńską Strugą” (Am Mühlbach)
Geschaffen wurde das am Neißezufluss Skroda (auch Mühlbach genannt) liegende Reservat, dessen Fläche 132,56 ha umfasst, im Jahr 1970. Generell ist es eine der interessantesten natürlichen und landschaftlichen Attraktionen in der Region Muskauer Faltenberg. Hier kann man sich nämlich an orangefarben oder rot gefärbten Flüssen sattsehen, dem Resultat des hohen Gehalts an Eisenverbindungen. Dieses Phänomen tritt bei schönem, sonnigem Wetter am besten zu Tage.
Die Intention für die Entstehung des Naturschutzgebietes war es, die seltenen flussnahen Bruchwälder und Buchenwälder im Tal der Lausitzer Neiße zu schützen. Neben Buchen und Eichen findet man in diesem naturgeschützten Gebiet auch Baumarten wie Kiefer, Linde, Ulme, Ahorn, Fichte oder Lärche. Im Unterholz des Waldes sprießen Adlerfarn, Beeren, Seggen, Mauerlattich, Phiolen oder Waldsauerklee. Weiter ist dieses Gebiet sehr insektenreich, wobei hier unter anderem die Zweigestreifte Quelljungfer (eine Libellenart) oder der Große Eichenbock (ein Käfer) zu nennen wären.
Das Naturschutzgebiet kann man sehr gut besichtigen, indem man den zu diesem Zweck ausgezeichneten touristischen Pfad folgt, der mit Info-Tafeln sehr gut beschildert ist.
Schutzgebiete Natura 2000
Das Europäische Ökologische Netzwerk „Natura 2000” entstand in dem Gedanken an den Schutz der seltensten Arten und der Erhaltung natürlicher Lebensräume. Diese Form des Schutzes wird in sämtlichen Ländern der Europäischen Union umgesetzt. Dieses Netzwerk besteht generell aus zwei Refugialgebieten: besonderen Vogelschutzgebieten (SPA) und besonderen Schutzgebieten für Lebensraum. Auf polnischer Seite des Muskauer Faltenbogens sind drei Gebiete ausgewiesen worden, ein Vogelschutzgebiet und zwei Schutzgebiete für natürlichen Lebensraum:
- „Łęgi nad Nysą Łużycką” (Auen an der Lausitzer Neiße) - Dieses spezielle Schutzgebiet für Lebensraum umfasst einen besonders wertvollen Abschnitt des Flusstals zwischen Łęknica und der Ortschaft Potok, zusammen mit dem Mündungsabschnitt des Flusses Skroda im Naturschutzgebiet „Nad Młyńską Strugą” (Am Mühlbach). Die Fläche des Schutzgebiets umfasst 499,9 ha. Hier findet man harmonisch gewachsene Eichen-Ulmen-Eschen-Auen und (an der Mündung des Flusses Skroda) Erlen-Eschen-Auen Das Tal der Lausitzer Neiße ist ferner die Heimat ausgesprochen seltener Pflanzenarten, wie etwa des Froschkrauts.
- „Uroczyska Borów Zasieckich” - Die sog. Forstreviere der Forst-Berge-Heide, ein weiteres Sonderschutzgebiet für Lebensraum, der den südlichen Teil des Parks umfasst und auf dem Gebiet zweier Gemeinden gelegen ist: Brody und Tuplice. Die Fläche dieses Schutzgebietes umfasst 4.375,4 ha. Hier findet man sehr abwechslungsreiche Lebensräume, zu denen u.a. Binnendünen mit Grasbewuchs gehören. In dem Gebiet des Muskauer Faltenbogens liegen auch sehr schön herausgebildete Erlen- sowie Erlen-Eschen-Auen, zu den unter Schutz stehenden Tieren gehört der Große Eichenbock - eine Käferart.
- „Bory Dolnośląskie” (Niederschlesische Heide) – Diese stellt ein besonderes Vogelschutzgebiet dar, das eine Fläche von 172.093,4 ha umfasst. Der nicht allzu große Nordwestbereich liegt innerhalb der Grenzen des Muskauer Faltenbogens. Zu den Vogelarten, die hier Schutz genießen, gehören: der Seeadler, der Kranich, der Schwarzstorch, der Grauspecht, der Sperlingskauz und der Rotmilan. Zu dieser Kategorie gehört auch das im südlichen Teil des Landschaftsparks gelegene Biotop „Wölfe an der Neiße”. Geschaffen wurde es zum Schutz der lokalen Population des Wolfes in der Niederschlesischen Heide.
Mehr zum Thema des Europäischen Netzwerks Natura 2000.
Naturdenkmäler
Auf dem Gebiet des Muskauer Faltenbogens befinden sich 20 Naturdenkmäler, von denen 17 im Landschaftspark Muskauer Faltenbogen stehen, die verbliebenen drei in der Ortschaft Łęknica. Zu diesen Naturdenkmälern zählen 17 einzeln stehende Bäume, 2 Baumgruppen und ein Findling, die allesamt eine interessante geotouristische Attraktion dieser Region darstellen. Erfahren Sie auch mehr über "Krabats Stein".
Ökologische Nutzflächen
Im Gebiet des Muskauer Faltenbogens befindet sich eine ökologische Nutzfläche, die als „Leśne Bagno” (Waldmarsch) bekannt ist. Gelegen ist dieses Objekt in der zum Forstrevier Żarki gehörenden Gemeinde Trzebiel und zeichnet sich dadurch aus, dass hier Wasser ganzjährig vorhanden ist. Dadurch wird es zu einem Refugium für das hier lebende Wild. Gegenstand des Interesses sind die Altarme sowie die natürlichen eutrophen Wasserreservoire.
Referenz-Okösysteme (repräsentativ)
Referenz-Ökosysteme sind Teile von Wäldern oder auch unbewaldeten Gebieten mit einzigartigen natürlichen Eigenschaften. Zu den unter der Aufsicht der Oberförsterei Lipinki stehenden Gebieten, die mit dieser Form des Schutzes bedacht wurden und im Geopark Muskauer Faltenbogen liegen, gehören: der Landschaftspark Muskauer Faltenbogen, das Naturschutzgebiet "Am Mühlbach", die Gebiete, die zum Netz Natura 2000 gehören, d.h. die Auen an der Lausitzer Neiße, die Forstreviere der Forst-Berge-Heide, die Niederschlesische Heide, Naturdenkmäler - 17 einzeln stehende Bäume, 2 Baumgruppen und 1 Findling („Krabats Stein”), außerdem noch die Ökologische Nutzfläche – Leśne Bagno / Waldmarsch.
In den Gebieten, die unter dieser Form des Naturschutzes stehen, führt die Staatliche Forstwirtschaftsbehörde keinerlei Tätigkeiten in Sinne einer Waldbewirtschaftung. Dadurch soll die Vielfalt der Landschaft und der dort vorkommenden Pflanzenarten vervollkommnet werden.